Im Juli 2015 erforderte die plötzlich auch Mülheim an der Ruhr erreichende Flüchtlingswelle die
professionelle Leistungsfähigkeit des Roten Kreuzes unserer Stadt. In wenigen Stunden wurde eine
Notunterkunft für bis zu 300 Kriegsflüchtlinge eingerichtet. Die Menschen, oft nur mit ihren
Kleidungsstücken am Leib angereist, erhielten Unterkunft, Verpflegung und soziale Betreuung durch
die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen des Roten Kreuzes. Gerade die sofortigen
Möglichkeiten des DRK, ohne Vorbereitungen den Menschen in Not helfen und menschliche
Tragödien unbürokratisch abzuwenden zu können zeichnen die Leistungsstärke des Roten Kreuzes
aus.
Ab Oktober 2015 wurde dann sukzessive die Erstaufnahmeeinrichtung an der Mintarder Str. gebaut. In dem neuen Konzept konnte eine den Grundsätzen des Roten Kreuzes entsprechende Wertekultur geschaffen werden.
Ergänzend zu den fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben eine große Anzahl ehrenamtlicher Mitglieder, aber auch vieler neu hinzugewonnen Spontanhelfer geholfen eine Willkommenskultur zu etablieren. Neben einer Kinderbetreuung, dem Angebot von Sprach- und Bastelkursen, Kulturtouren, Willkommenstouren, Freizeit- und Sportangeboten gibt es eine Fahrradwerkstatt um die Mobilität der Bewohner sicherzustellen. Diese zusätzliche ehrenamtliche Unterstützung war allein schon aufgrund der Größe des Geländes von 18.000 qm erforderlich und sinnvoll. Über 1.400 Menschen mit ganz persönlichen Schicksalen wurden in der Zeit durch das DRK betreut.
Unser Angebot im Rahmen des europaweiten Ausschreibungsverfahrens der Stadt Mülheim an der Ruhr, zum Betrieb der Flüchtlingsunterkunft an der Mintarder Str. für das Jahr 2019, beinhaltete eben auch - den in den letzten drei Jahren praktizierten - hohen Anspruch der Betreuung. Die Verwaltung hat sich für einen neuen Anbieter entschieden, so dass die zukünftige Betreuungsleistung nicht mehr durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK Mülheim an der Ruhr erbracht wird.
„Unser Dank gilt an dieser Stelle ausdrücklich unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den vielen ehrenamtlich engagierten Menschen und den vielen Förderern, die sich im überdurchschnittlichen Maße für das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen eingesetzt haben“, so Frank Langer, Vorstand des DRK Mülheim.